... oder doch lieber para pacem? Die Antwort sollte vor allem für das neutrale Österreich klar sein. Ist sie aber nicht. Von Michael Karjalainen-Dräger
Diese beiden lateinischen Worte finden nicht nur Verwendung, um einer Pistole ihren Namen zu geben, sie finden sich auch in einem von der EU-Kommission zum Motto gekürten Zitat, das zur Gänze so lautet: „Si vis pacem para bellum.“ Ins Deutsche übertragen heißt das: „Wenn du Frieden willst, bereite Krieg vor.“ Die meisten EU-Staaten folgen dieser Devise mittlerweile und sind bereit, ihre Budgetposten zu Gunsten der Aufrüstung umzuwidmen.
Um der krisengebeutelten Bevölkerung die Wichtigkeit dieser Maßnahme vor Augen zu führen, gab und gibt es immer wieder medial kolportierte Warnungen. Schon vor dem Sommer wusste man, dass beim russisch-belarussischen Großmanöver dieses Herbstes die Wehrhaftigkeit des NATO-Bündnisses getestet würde. Und wie nicht anders zu erwarten, ist nun von Luftraumverletzungen durch Kampfjets und Drohnen durch die beiden Nationen die Rede – allerdings nur im Konjunktiv, da nicht bewiesen.
Den Vogel abgeschossen aber hat das Österreichische Bundesheer. Deren Rüstungschef Harald Vodosek und der Leiter der Offiziersausbildung Markus Reisner betonten die Wichtigkeit der Anschaffung von Drohen bzw. der Verbesserung der Drohnenabwehr, da man – so ersterer – da Österreich trotz seiner Neutralität „für die hybride Kriegsführung Moskaus … längst zum Ziel erklärt“ wurde.
Wie aber wäre es, wenn man einmal folgendem Grundsatz folgte: Si vis pacem para pacem. Das persönliche Engagement wäre zwar ungleich höher, die Folgen, u.a. die Kosten aber wesentlich geringer.