Wochenbericht: 25. bis 31. Oktober. Mit Fürstin Gloria, einer Premiere am Medien-Tresen und dem Kursprogramm für 2026.
Blaulichtparty im Feuerwehrhaus. Was mag das sein? Ist das noch was für Leute, die stramm auf die 60 zugehen? Antwort eins: Party ist Party. Immer noch – zumindest auf dem Land, wo man ein Auto braucht, um dabei zu sein. Die Jugend aus den Dörfern ist da, ohne jeden Schnickschnack. Mützen, Pullover, Trainingsjacken. Hier und da ein bisschen Haut, auch ein paar Markenklamotten, aber kein Vergleich mit den Klubs in der Stadt. An der Wand zwei große Schilder. Bier. Schnaps. Das hilft bei der Orientierung.
Der DJ thront hoch über allen, auf einer Hebebühne, die sonst wahrscheinlich bei Bränden gebraucht wird. Er spielt einen Wiesn- oder Ballermann-Hit nach dem anderen, getanzt wird aber trotzdem nicht. Das scheint auch nicht vorgesehen zu sein. Überall stehen Tische. Man kann sich festhalten und die Dröhnung genießen. Vielleicht sind wir auch nur zu früh gegangen. Das ist zugleich Antwort zwei. Es war kalt im Feuerwehrhaus. Ich schreibe diese Zeilen im Bett, werde mich ab sofort altersgerecht verhalten – und nächste Woche zur Buchmesse Seitenwechsel nach Halle fahren. Wenn Sie auch dort sind, merken Sie vielleicht gar nicht, dass Newsletter Nummer 5 nicht ganz pünktlich kommt. Der Wahnsinn dieser Woche in einem Bild (aufgenommen Freitag kurz vor 18 Uhr):
Texte
Rundfunkreform. Die Überschrift in der Jungen Freiheit war besser („ein Pyrrhussieg“), aber dafür wurde dort ein Teil weggelassen. Mein persönliches Schlusswort zum Leipziger Rundfunkurteil.
Im Gärbottich der Ideen. Wie arbeitet ein Künstler? Woher kommt das, was das Publikum begeistert? Ein Gespräch mit Ramon Bessel – Musiker, Schauspieler, Kabarettist.
Von toten Pferden. Axel Klopprogge hat diese Woche nicht nur die „Lebensgeschichte“ von Ramon Bessel beigesteuert, sondern auch eine Kolumne Oben & Unten. Zitat: „Was um Himmels willen soll an der Gendersprache progressiv sein?“
Kein Blatt vor dem Mund. Gloria von Thurn und Taxis hat aus den toten Pferden gleich ein Buch gemacht – besprochen von Donar Rau.
KI in der Buchbranche. Ab sofort steht Eugen Zentner alle vier Wochen am Medien-Tresen. Sein erster Text hätte auch an den Buch-Tresen gepasst. Es geht um Filter in der Romanproduktion.
Videos
Das nächste Video kommt am 7. November kurz nach dem Mittagessen. Ich habe mit Gabriele Gysi über die Nacht gesprochen, die jeden Deutschen berührt hat und sich gerade wieder jährt. Die große Schwester des kleinen Gregor beklagt die Wucht, mit der das Projekt DDR diskriminiert wird, und sagt, dass die deutsche Frage nach wie vor offen ist. Titel des Videos: „Wir werden zugedröhnt mit Kriegstüchtigkeit“. Unbedingt vormerken.
Kurse
Das Programm für 2026 steht. Wir starten Anfang Mai mit intellektueller Selbstverteidigung und einem Kompaktkurs Journalismus und vertiefen das dann im Oktober mit einem Interviewkurs und einem Retreat. Ist zwar alles noch ein bisschen hin, aber bewerben kann man sich trotzdem schon.
Sonstiges
Ich wollte erst gar nicht für dieses Buch werben, da es wirklich sehr speziell ist, habe dann aber auf den Digitalplattformen gesehen, dass es ein Interesse gibt, das über den Absolventen- und Dozentenkreis hinausgeht. Eine Geschichte des „Roten Klosters“, die Texte zusammenführt, die es im Netz schon gibt, die aber wahrscheinlich nicht immer dort bleiben werden.
####