Die dunkle Geschichte der Kirche (4)

... und warum die Kirche die Fliegenpilze abschaffen musste

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Die dunkle Geschichte der Kirche (4)

Heute geht es um die Feuertaufe der Katharer.

Die Katharer waren eine u.a. nach Südfrankreich und Norditalien eingewanderte Gruppe von Ur-Christen, die aus Süd-Ost-Europa stammte. Die Einwanderungsphase muss im 10. und 11. Jahrhundert gewesen sein, so Howdie Mickoski. Das einzige Sakrament dieser gnostischen Christen war die Feuertaufe, Consolamentum. Man kann dies auch auf der Seite cathar.info nachlesen.

Warum interessiert mich ein Sakrament einer längst ausgelöschten Glaubensgemeinschaft?

Im Moment folge ich meiner Intuition, weil ich spüre, dass ich durch die Recherchen über die Katharer an wichtige Impulse für die Probleme der heutigen Zeit komme (traumatisierte Gesellschaft/ Werteverfall). Die Katharer hatten das, was uns heute fehlt, so meine Hypothese. Und tatsächlich bin ich heute auf etwas für mich sehr Aufschlussreiches gestoßen, was ich hier nur andeuten und in einem anderen Artikel näher beschreiben werde. Der derzeitige Medienrummel um Pilze als Heilmittel einerseits UND die bereits gut dokumentierte Glaubenswelt der Katharer andererseits haben wichtige inhaltliche Überschneidungen bezgl. der Weltanschauung, nämlich, DASS EIN VERLASSEN DIESER REIN MATERIELLEN WELT UND DAS ERFAHREN EINES REINEN BEWUSSTSEINS OHNE WELTLICHE ANHAFTUNGEN MÖGLICH IST, entweder mit einem tief verankerten Glauben oder eben mit psychedelischen Substanzen wie beispielsweise solchen, die der Fliegenpilz enthält. Das ist mir heute beim Schauen eines Videos über die Wirkung von Heilpilzen klar geworden.

Menschen haben zu allen Zeiten rund um den Globus je nach Vegetationszone Pilze, Kakteen oder Ayahuasca angeleitet durch Priester und Schamanen konsumiert, um leichter Kontakt zur geistigen Welt aufnehmen zu können, um Antworten zu erhalten und Lösungen für innere wie äußere Konflikte zu finden. Menschen entwickelten durch diese religiösen Praktiken wertvolle SELBSTHEILUNGSKRÄFTE für jedes Problem. Das Wissen über diese Selbstheilungskräfte bedeutete FREIHEIT. Das Vermögen, sich selbst ohne eine Amtskirche an die geistige Welt anbinden zu können, bedeutete nochmals Freiheit.

Wie kam es, dass wir heute diese Anbindung an die geistige Welt (mit oder ohne Substanz) verloren haben?

Welche gesellschaftlichen Probleme sind aus dieser fehlenden Anbindung heraus entstanden?

Welche Rolle spielte die Kirche dabei?

Welche Rolle spielten die Hexen, die Kräuterweiber und die Pilze dabei?

Hat die Kirche mit den Hexen auch die Pilze abgeschafft?  Wenn ja, warum?

Wer hat wann die Deutungshoheit über „Anbindung“ für sich beansprucht?

Die Katharer hielten ihre Zeremonien in der Natur unter Bäumen ab. Bislang habe ich noch keine Anhaltspunkte weder bei Howdie Mickoski noch bei cathar.info dafür gefunden, dass die Katharer irgendwelche Psychedelika konsumiert hätten. Es scheint so zu sein, dass der heilige Geist ganz einfach vom Himmel herab kam, so wie wir dies vom Pfingstfest kennen, und während der Zeremonie dann in den Körper des jeweiligen Priesters (Parfait) oder der Priesterin (Parfaite) Einzug hielt. Die Priester wurde ein ganzes Jahr lang auf dieses Sakrament vorbereitet, weil das Leben als Parfait höchste Ansprüche an den Lebenswandel stellte. Während dieses Trainings (Probation) lernten die Anwärter, wie man buchstäblich dem Fleisch abschwor, wie man fastete und dennoch ein gutes Leben mit nur den nötigsten materiellen Dingen bewerkstelligen konnte. Die Katharer glaubten, dass Satan die göttlichen Funken in menschlichen Körpern gefangen hielte und dass man sich daraus nur befreien könne, wenn man allen Verlockungen und Begierden abschwor, da diese nur gemacht seien, um die Menschen zu frustrieren. Kein einfacher Ansatz für einen modernen Menschen, aber die Katharer mit Priester-Status glaubten das und lebten danach. Sie fasteten 3x 40 Tage im Jahr, aßen kein Fleisch, maximal Fisch, lebten eher zurückgezogen und reisten als Pärchen ohne festen Wohnsitz durch Südfrankreich, um ihren Glauben mit den einfachen Menschen zu diskutieren und das Brot zu teilen.

Nicht selten waren sie auf der Flucht vor der römisch-katholischen Kirche, welche diese als „Cat-Lover“ bezeichnete, was so viel bedeutete wie, die Katharer seien genau wie die Katzen und die Hexen vom Teufel besessen. Das gleiche behaupteten die Katharer über die katholische Kirche auch umgekehrt, weil diese die Wassertaufe vollzog und weil Johannes der Täufer, wie der Name schon andeuten würde, der Teufel wäre. Für die Katharer war die Feuertaufe „das Original“, weil Jesus diese einst praktiziert hatte (holy fire). Die Wassertaufe war dementsprechend nur eine wirkungslose Kopie einer korrupten Gemeinschaft, die sehr materiell eingestellt und zudem dogmatisch war, der katholischen Kirche. Die Katharer verehrten übrigens Katzen, genau wie die alten Ägypter. Denn der ägyptische Schöpfergott Atum schlug der bösen Schlange (Neheb-kau) in der Gestalt einer Katze den Kopf ab. Atum konnte viele Gestalten annehmen, aber beim Abschlagen des Schlangenkopfes hatte er die Gestalt einer wirkmächtigen Katze. Die katholische Kirche verabscheute hingegen Katzen. Es war ein mittelalterlicher Brauch in ganz Europa, am 1. Mai die Katzen, die man fangen konnte, zu verbrennen, weil sie vom Teufel besetzt wären, so die katholische Kirche. Erst, als es in der Folge Rattenplagen gab, ließ man die Katzen dann wohl oder übel am Leben.

Die Feuertaufe war das einzige Sakrament der Katharer und wurde von Generation zu Generation nur von Priestern (männlich wie weiblich) weiter gegeben. Dadurch waren alle Priester über eine Kette zurück verbunden bis zu Jesus und den Aposteln.

Die Feuertaufe markierte den Übergang vom einfachen Gläubigen zum Priester.

Aber auch Kranke und Sterbende erhielten die Feuertaufe zum Trost (Solace). Wenn ein Kranker die Krankheit überwandt, war er aber kein Priester, obwohl er die Feuertaufe zum Trost erhalten hatte. Wollte dieser Mensch anschließend Priester werden, so musste er wie jeder andere Anwärter auch die einjährige Bewährung (Probation) durchlaufen.

Sinn der Feuertaufe war, dass sie eine Reinigung vor dem Tod darstellte, weil man davon ausging, dass man nicht mehr wieder geboren werden müsse, wenn man „sauber“ wäre.

Die Feuertaufe sollte Unsterblichkeit garantieren, ein Verlassen des Reinkarnationskreislaufes.

Der wesentliche Unterschied zur Wassertaufe war, dass man nicht durch das Sakrament selbst „sauber“ wurde (passiv), sondern dass man sich selbst freiwillig dazu verpflichtete, „sauber“ zu leben (aktives Tun), nachdem man die Feuertaufe erhalten hatte.

Ein zweiter Unterschied zur Wassertaufe war, dass man sie selbst aktiv verlangen musste. Säuglinge wurden daher nicht getauft, weil sie dies nicht einfordern konnten. Und Erwachsene wollten die Feuertaufe nicht, denn dann musste man enthaltsam leben wie ein Priester. Daher ließen sich in der Regel Sterbende erst kurz vor dem Tod die Feuertaufe geben, weil sie dann sicher sein konnten, keine „Sünden“ mehr zu begehen. Die Zeitspanne zwischen der Taufe und dem Tod musste also sehr kurz sein. Sünden waren Lügen, Töten, Fleischessen, Sexualität und Anhaftung an Materielles. Kurz vor dem Ableben war man dazu kaum noch in der Lage. Manche Menschen verkürzten die Zeitspanne noch zusätzlich, indem sie aufhörten zu essen und zu trinken, wenn sie dem Tod ins Auge blickten. Sie wollten sicher sein, die Seite „sauber“ wechseln zu können und nicht mehr reinkarnieren zu müssen. „Sauber“ zu sterben, hieß, unsterblich zu werden.

Die Katharer hatten die Vorstellung, dass der Tod eine Befreiung aus der irdischen Welt sei aus der holografischen Alptraum-Realität. Sie bereiteten sich gut auf ihn vor. Die Feuertaufe gab es in der Regel nur einmal im Leben. Der Zeitpunkt wurde weise gewählt und selbst gewählt. Sterben war Freiheit. Deswegen hatten die Katharer keine Angst vor dem Tod.

„Leaving the holografic nightmare reality and returning to he light“, war ihre Überzeugung.

Katharismus bedeutete, Reinheit und Reinigung (Katharsis) anzustreben.

Nur die Katharer selbst nannten sich Katharer. Die Gegner nannten sie nicht so. Die Gegner nannten sie Cat-Lover, was ein Schimpfwort war.

Die Katharer sahen sich als geschlechtslose Engel gefangen in physischer Kreatur (Mensch oder Tier). Seele war ein nicht-physisches Hologramm, eine Vorstellung. Auch Jesus war für die meisten „nur“ eine Vorstellung, für manche war er aber auch ein Mensch gewesen, der geläutert wurde und von dem alle weiteren Priester spirituell abstammten. Aber die meisten Katharer, so Howdie Mickoski, glaubten, dass Jesus eine Information wäre, die einem Unsterblichkeit verlieh, wenn man sie tief in sich aufnähme.

Materie war ein schlechter Traum, dem es zu entfliehen galt. Das unendliche Bewusstsein war der Wachzustand. Das irdische Leben glich einem Schlaf. Das Kreuz war nicht Symbol für Erlösung, sondern für Quälerei. Der böse Gott hätte aber nur Kontrolle über das Materielle, nicht aber über den göttlichen Funken, der wäre frei. Wenn man dem Materiellen abschwören und den inneren Spirit stärken würde, dann, so die Katharer, käme man raus aus dem Kreislauf der Inkarnation und gehe zurück ins Licht.

„Wenn Du „sauber“ stirbst, dann wirst Du wieder ein Licht am Himmel, ein Stern“, so der Glaube. 

 

 

Quellen:

YT-Kanal „Howdie Mickoski Talks“ – Playlist „Mysterien Südfrankreichs“, Video 3 „Die Katharer“

YT-Kanal „DieZuversicht“ von Florian – hier gibt es auszugsweise die deutsche Übersetzung der Bücher von Howdie Mickoski

 www.cathar.info (Stichwort: Consolamentum)

 

 

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