Spätestens seit «Matrix» wissen wir, was eine simulierte Realität ist. Zumindest machen wir uns ansatzweise eine Idee, denn in Wirklichkeit ist die Sache noch vertrackter.
Seit Auschwitz wissen wir, wessen der Mensch fähig ist.
Und seit Hiroshima wissen wir, was auf dem Spiel steht.
Viktor Frankl
Ja, wo fliegen sie denn? Frei nach Loriot könnte man sagen, wer die ganzen Drohnen nicht sieht – oder das Geschrei nach «Iron Dome» und Spannungsfall nicht versteht –, ist ein selten dämlicher Hund. Dazu gehört, neben mir, scheinbar auch der Journalist Florian Warweg. Der hat am Mittwoch bei der Bundespressekonferenz tatsächlich nach der faktischen Grundlage von Kanzler Merzens Vermutung gefragt, «dass Russland hinter den meisten dieser Drohnen-Flüge steckt».
Andere sehen die Dinge hingegen völlig klar, so auch der Münchner Verlag C.H.Beck. In seinem Nachrichtendienst geht es nur um die Frage, wer die Drohnen abschießen sollte. Und zum heißen Thema EU-Chatkontrolle befindet man, Deutschland mache sich für Datenschutz stark, während das Thema die Bürgerinnen und Bürger zu ermüden scheine.
Wie bitte? Die Position der Bundesregierung hat zwar momentan zur Vertagung der Entscheidung im EU-Ministerrat beigetragen, sie ist jedoch mit Blick auf die Zukunft alles andere als wasserdicht. Die Frage der Totalüberwachung ist noch lange nicht vom Tisch. Was die beklagte «Datenschutz-Müdigkeit» angeht, so erkennt selbst der Bundestag den Einfluss des «massenhaften» Bürgerprotests der vergangenen Tage ausdrücklich an.
In Europa leben viele Menschen offenbar in einer Art Parallelwelt, die wenig mit der Realität zu tun hat. Gezimmert wird diese seit Jahren vor allem mit vereinten Kräften von Politik und Mainstream-Medien. In dem institutionellen Teil dieses surrealistischen Europas können Leute wie Kommissionspräsidentin von der Leyen oder Parlamentspräsidentin Metsola problemlos an ihrem jeweiligen Thron kleben.
Der EU-weit zum personifizierten Bösen stilisierte russische Präsident Putin diagnostizierte kürzlich eine Erosion der Werte innerhalb der Union. Nach seiner Sicht auf die EU gefragt, erklärte er, die grundlegenden Aspekte der europäischen Identität würden verschwinden. Wegen dieses Verlusts der Wertesouveränität hält er Europa für ein «verblassendes und schrumpfendes Zentrum». Mit dieser Einschätzung steht er gewiss nicht allein.
Indes ist der Verlust demokratischer Werte ein verbreitetes Phänomen. Vermutlich müsste man sogar eher von Unterdrückung oder Begraben sprechen. In jedem Fall markiert das Jahr 2020 eine Zäsur auf diesem Gebiet.
Aktuelle Beispiele finden wir in Tunesien, wo die freie Meinungsäußerung dermaßen kriminalisiert wird, dass man für Online-Kritik am Präsidenten oder anderen Staatsbeamten zum Tode verurteilt werden kann. Das ist Saber Ben Chouchane Anfang 2024 widerfahren; jetzt wurde er begnadigt.
In Kanada wird derzeit ein dystopischer Gesetzesentwurf behandelt, der als Blaupause für globale Kontrollsysteme dienen und ganz sicher auch in der EU Anklang finden könnte. Das Gesetz über «Cybersicherheit» sieht vor, bestimmten Personen bei «hinreichendem Verdacht» den Zugang zu Telefon und Internet zu verweigern – ohne richterlichen Beschluss. Der Clou: Solche Abschaltungen sollen geheim bleiben. Nicht einmal die Betroffenen dürften darüber sprechen, somit könnten sie sich praktisch auch nicht wehren.
Ein Vorreiter beim Ausbau der «Global Governance» ist die Weltgesundheitsorganisation. Mit dem Narrativ von der wachsenden Pandemiegefahr begründet die WHO auch das umstrittene neue Pandemieabkommen, das die Mitgliedstaaten im Mai trotz Verfahrensfehlern angenommen haben. Besonders problematisch dabei ist die vorgesehene Regulierung von Informationsflüssen, sprich: Zensur und das Ausblenden wissenschaftlicher Debatten.
Die fatalen Auswirkungen der vorsätzlichen Corona-«Pandemie» sind über fünf Jahre später weder vergessen noch verarbeitet. In Deutschland hat der Bundesgerichtshof jetzt wenig überraschend entschieden, dass Ärzte für Fehler bei der Corona-«Impfung» nicht haften müssen, sondern der Staat – also der Steuerzahler. Damit würden Geschädigte der Injektionen bitterlich verhöhnt, kommentiert der Jurist Martin Schwab.
In Spanien bestätigte das Verfassungsgericht 2021, dass die angeordneten Lockdowns illegal und verfassungswidrig waren, da die Regierung ihre Befugnisse überschritten hatte. Dementsprechend waren auch die über eine Million Anzeigen wegen Verstößen von Anfang an nichtig.
Trotzdem wurden bisher nur gut 92.000 der verhängten Bußgelder zurückgezahlt und für die Verantwortlichen hat dies alles keine Konsequenzen. Das Portal La Iberia bezeichnete das Geschehene als «beunruhigenden Präzedenzfall», der zeige, dass eine Regierung Grundrechte praktisch folgenlos verletzen könne. In der realen Welt sollte so etwas eigentlich unmöglich sein.
Ein Präzedenzfall ganz anderer Natur ist dieser: Das Internationale Tribunal der Allianz der indigenen Nationen hat die Covid-19-mRNA-«Impfungen» am Mittwoch als «biologische und technologische Massenvernichtungswaffen» eingestuft. Bei der Deklaration handelt es sich um die erste formelle gerichtliche Erklärung einer anerkannten internationalen Behörde. Ein kleiner Hoffnungsschimmer.
[Titelbild: Pixabay]
Dieser Beitrag wurde mit dem Pareto-Client geschrieben und ist zuerst auf Transition News erschienen.