Wo bleibt die Kriegsreportage heute?
Autor: Mathias Bröckers. Dieser Beitrag wurde mit dem Pareto-Client geschrieben und erschien zuerst auf dem Blog des Autors. Sie finden alle Texte der Friedenstaube und weitere Texte zum Thema Frieden hier.
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Leider bin ich mit der Anregung einer deutschen Übersetzung nicht rechtzeitig durchgedrungen, denn dieses Buch wäre die passende Vorbereitung für die Feiern zum 80. Jahrestag des Kriegsendes gewesen – und die angemessene Ohrfeige für die dreiste Ignoranz und Geschichtsvergessenheit der Deutschen, die nicht einmal formal diplomatischen Anstand bewahren können, und einen Vertreter Russlands zu diesem Gedenktag einladen. Oder einen hochrangigen Vertreter nach Moskau schicken, der den Millionen zivilen Opfern und den sowjetischen Soldaten Ehre und Anerkennung erweist, die die monströse Mordmaschine der Nazi-Armee besiegt haben.
Wie das geschah und wie westliche Kriegskorrespondenten und Frontreporter darüber berichteten, dokumentiert auf beeindruckende Weise der Band “Miracle in the East – Western War Correspondents Report 1941-1945”, der im vergangenen Herbst auf Englisch erschienen ist (hier als pdf ). Beeindruckend deshalb, weil diese Reporter anders als heute noch echte Journalisten und vor Ort waren, statt Copy-Paste-FakeNews auf dem Laptop zu produzieren; und weil ihre Berichte und Analysen die historische Entwicklung dieses Kriegs aufzeichnen, bei der Soldaten aus ganz Europa mit den Deutschen gegen die Sowjetunion vorrückten.
Die großen Zeitungen und Magazine in den USA und England, so der Autor Dmitry Fedorov im Vorwort, veröffentlichten Editorials und Leitartikel, “die von einem solchen Maß an Respekt und Bewunderung für das Heldentum des sowjetischen Volkes zeugten, dass sie darin mit den Moskauer Zeitungen hätte konkurrieren können”; und sie kürten, als das “Wunder im Osten” vollbracht, die Nazitruppe in Stalingrad und Kursk geschlagen war und die Rote Armee Richtung Berlin vorrückte, den sowjetischen Marschall Georgy Zhukow “zum besten Kommandeur in der Geschichte der Kriege.”
Dass er und seine Truppen den Löwenanteil zur Niederlage der Deutschen beigetragen hatten (und 76% der Hitlerarmee eliminiert hatten, mehr als drei Mal soviel wie USA, England und Frankreich zusammen), stellten weder Roosevelt noch Churchill in irgendeiner Weise in Frage. Wie verlogen es ist, wenn ihre Nachfolger im Westen 80 Jahre später diese historische Wahrheit kleinreden, um sich den Sieg allein an die Brust zu heften, lässt sich in diesem Buch nachverfolgen – in den Worten und Bildern ihrer eigenen Berichterstatter.
Ich bin froh, dass ich vor drei Jahren am 9.Mai in Moskau meine Anerkennung und Dankbarkeit für diesen opferreichen Sieg über den Faschismus ausdrücken konnte, um den Menschen in Russland zumindest im Rahmen der “citizen diplomacy zu zeigen, dass nicht alle Deutschen von der beschämenden Ignoranz und dem notorischen Russenhass befallen sind, den ihre Regierenden an den Tag legen. Das gilt auch für die Einwohner der anderen europäischen Länder, die nicht bereit sind, die Geschichte umzuschreiben und zu vergessen und erneut Krieg zum gegen Russland zu rüsten – und sich jetzt dem European Peace Project anschließen:
“Wir, die Bürger Europas, erklären diesen Krieg hiermit für beendet! Wir machen bei den Kriegsspielen nicht mit. Wir machen aus unseren Männern und Söhnen keine Soldaten, aus unseren Töchtern keine Schwestern im Lazarett und aus unseren Ländern keine Schlachtfelder. Wir bieten an, sofort eine Abordnung europäischer Bürgerinnen und Bürger nach Kiew und Moskau zu entsenden, um den Dialog zu beginnen. Wir werden nicht länger zusehen, wie unsere Zukunft und die unserer Kinder auf dem Altar der Machtpolitik geopfert wird. Es lebe Europa, es lebe der Friede, es lebe die Freiheit!”
Mathias Bröckers, Jahrgang 1954, ist Autor und freier Journalist. Er gehörte zur Gründergeneration der taz, war dort bis 1991 Kultur- und Wissenschaftsredakteur und veröffentlichte seit 1980 rund 600 Beiträge für verschiedene Tageszeitungen, Wochen- und Monatszeitschriften, vor allem in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Politik. Neben seiner weiteren Tätigkeit als Rundfunkautor veröffentlichte Mathias Bröckers zahlreiche Bücher. Besonders bekannt wurden seine internationalen Bestseller „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“ (1993), „Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.“ (2002) und „Wir sind immer die Guten – Ansichten eines Putinverstehers“ (2016, mit Paul Schreyer) sowie “Mythos 9/11 - Die Bilanz eines Jahrhundertverbrechens” (2021). Mathias Bröckers lebt in Berlin und Zürich und bloggt auf broeckers.com.
Sein aktuelles Buch “Inspiration, Konspiration, Evolution – Gesammelte Essays und Berichte aus dem Überall” –hier im Handel
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