Nirgends stirbt man schöner, als in Bella Italia
Kennst Du das Land, wo die Teutonen glüh’n…
Ganz so dumm sind die Deutschen dann doch nicht. Weil die politischen Verhältnisse in Deutschland unerträglich sind, haben sich viele Deutsche entschlossen, Suizid in Bella Italia zu begehen. Die seit den 60-er Jahren bekannten Urlaubsorte an der Adria sind voll von deutschen Urlaubern, die noch einmal die italienische Sonne, das köstliche Essen, die wunderschöne Landschaft, die musikalische Sprache und das Gefühl von Dolce far niente genießen wollen, bevor sie sich in den Freitod stürzen.
Hierzu bestehen beste Voraussetzungen. Die in einigen deutschen Wetterkarten glutrot gekennzeichnete Adria verspricht bei rund 26 Grad ein Bad in der Lava, die der erst kürzlich aktive Ätna ausgespuckt hat. Ungezählte LKW-Ladungen, beladen mit mehrere tausend Grad heißer Ätna-Lava, wurden in die Adria gekippt. Bei den 26 Grad Wassertemperatur handelt es sich um die gefühlte, nicht aber um die tatsächliche Wassertemperatur. Die liegt derzeit bei rund 1.500 Grad Celsius. Von staatlich geprüften Klimaexperten gemessen, die es sind, weil sie unfallfrei ein Thermometer ablesen können.
Um das Meer zu erreichen, scheuen sich die Deutschen nicht davor, durch zu Quarz geschmolzenen Sand zu waten. Verbrannte Fleischfetzen hängen ihnen von den Waden. In den Hotels röcheln die Duschen nur noch heißen Wasserdampf aus und die Spaghetti sind, kurz in die Sonne gestellt, innerhalb 9 Minuten al dente.
Die Lufttemperaturen erreichen seit Aufzeichnung der Wetterdaten erstmalig Rekordwerte ab 30 Grad. Unbarmherzig scheint die italienische Sonne vom Himmel, als wäre es der letzte Sommer, an dem sie das darf.
Das Wasser in den Hotelpools verdunstet in dem Moment, wo man versucht, es einzulassen. Dampfsäulen steigen schon morgens gen Himmel auf, als Verheißung, dass das Ende nahe ist.
Wer es noch nicht geschafft hat, in dieser menschenfeindlichen Umgebung sein Ende zu finden, kann auch einen Abendspaziergang durch dauerbrennende Pinienwälder machen, in der Hoffnung, dass ein herabfallender brennender Ast seinem elenden Leben ein jähes Ende bereitet.
Wer es nur bis zum Gardasee geschafft hat, der kann guter Hoffnung sein, dass ihn Nessi verspeisen wird, sobald er ins Wasser geht, weil die Luftglut das Wasser so stark erhitzt hat, dass jede Menge fremdes Gezücht in den Tiefen des Sees wächst und ungeahnte Ausmaße erreicht.
Kurz: Kommt alle ins wunderschöne Italien, hier ist die Erdverkochung am Allerschlimmsten, und wenn ihr hier nicht verglüht oder verkocht oder verpufft, dann schafft ihr es nirgendwo!
Nach wie vor ist Italien eine Reise wert. Nicht umsonst heißt es: Italien sehen und sterben.
Viel Erfolg dabei und toi, toi, toi!
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“Dieser Beitrag wurde mit dem Pareto-Client geschrieben.”
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(Bild von pixabay)