Eine Leseempfehlung des Autors für sein Buch
„Wir können Probleme nicht mit derselben Denkweise lösen, mit der wir sie geschaffen haben.“ A. Einstein
Und hätten wir es beim Problem der Gestaltung unserer Gesellschaft einfach nur mit einem Narrativ zu tun, würden wir das wahrscheinlich auch sehr schnell einsehen. Allerdings gleicht der Blick auf unsere Gesellschaft eher der Betrachtung eines Teppichs mit kompliziertem Muster. Um zu erkennen welche Linienführung mit welcher anderen verbunden ist, braucht es etwas Engagement und Geduld. Wir müssen erstmal Narrative entflechten, bevor wir erkennen können, dass sie alle letztlich aus einer Denkweise hervorgehen.
Genauer hingeguckt, haben wir es im Wesentlichen mit drei herrschenden Leiterzählungen im Hintergrund zu tun: Eine, die alles ganz auf das Individuelle stellen will. Eine, die uns vorrangig auf unsere Bedürfnisse beschränkt. Und eine, die uns nur gelten lassen will, insofern wir gleich sind. Die Vertreter der jeweiligen Narrative werfen sich gegenseitig vor, von den anderen in der Entfaltung der eigenen Erzählung gestört zu werden. Das sei der Grund, warum wir Probleme haben. Deutlicher: jeder behauptet, wenn nur endlich das eigene Narrativ rein zur Geltung kommt, dann ist das große Los gezogen und das allgemeine Glück gewonnen.
Der Schritt zur Einsicht, dass „Probleme nicht mit derselben Denkweise gelöst werden können, mit der sie geschaffen wurden“ fällt uns schwer. Darum, weil wir immer der Meinung sind aus unserer Perspektive doch mit anderer Denkweise auf die Problemerzählungen der anderen zu antworten. Es kommt aber nicht darauf an, ob ich – egal welches Hintergrundnarrativ ich für das richtige halte – aus meiner Perspektive ein anderes widerlegen kann. Vielmehr ist entscheidend innerhalb einer Leiterzählung alles so weit zu durchdenken, dass ihre Grenzen deutlich werden. Also wiederholt Hintergrunderzählungen zu durchdenken, um wiederholt festzustellen: „Wir können Probleme nicht mit derselben Denkweise lösen, mit der wir sie geschaffen haben.“ Wäre eine der Erzählungen so umfassend, dass sie tatsächlich die Problemlösung brächte, wäre das schon gelungen. Die Narrative sind schlicht nur separate Erzählstränge innerhalb der gleichen Denkweise.
Wir müssen also erstmal aufdröseln. Das muss nicht langwierig sein. Sondern kann kurzweilig sein und mit Witz und Esprit vonstattengehen, wie schon das Inhaltsverzeichnis ahnen lässt. Und sind wir einmal so weit gekommen, wird es wirklich interessant: Denn jetzt sind wir bei der Frage, ob wir mit neuen Denkansätzen eine neue, umfassendere, Leiterzählung gewinnen können? Eine Leiterzählung, die so umfassend ist, dass wir mit ihr eine freiheitliche Gesellschaftsordnung strukturell stützen können? Um es vorweg zu nehmen: Ja, können wir. Es muss also niemand seine kostbare Lebenszeit auf die knapp 150 Seiten aufwenden, um dann festzustellen, dass alles vergebene Liebesmüh war.
„Zukunft beginnt im Kopf. Ein Debattenbeitrag zur Kernsanierung von Rechtsstaat und Demokratie“ greift Rudolf Steiners phänomenologischen Forschungsansatz des Sozialen auf. Der gut 100 Jahre alte Ansatz der sozialen Dreigliederung führt zu einer erstaunlich umfassenden und differenzierten Erzählung. Diese hat tatsächlich das Potenzial eine Leiterzählung zu sein, die eine freiheitliche Gesellschaftsordnung strukturell stützen kann. Ihr Kernpunkt liegt in der Fähigkeit des Perspektivenwechsels. Darum kommt die soziale Dreigliederung nicht mit fertig gestrickten Lösungen daher, sondern konzentriert sich auf die Betrachtung der grundlegenden Gesetzmäßigkeiten von Gesellschaftsbildung. Die wirklich praktischen Lösungen und ihre schlussendliche Form der Durchführung, können wir erst gemeinsam finden, wenn wir aufgehört haben diese Gesetzmäßigkeiten zu missachten.
Leseprobe und Bestellmöglichkeit: Zukunft beginnt im Kopf
Paperback, 148 Seiten, ISBN-13: 9783759734266, € 12,50
In jeder Buchhandlung erhältlich.
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Über den Autor
Patric I. Vogt, geb. 1968 in Mainz lebt als freischaffender Künstler, Lehrer und Unternehmer. Studium der Eurythmie, Anthroposophie, Sprachgestaltung und Ausbildung zum Instructor der M. Chekhov Acting Technique. Über drei Jahrzehnte Beschäftigung mit dem Ideenfeld soziale Dreigliederung und Anthroposphie. Moderation und Mediation von sozialen Prozessen und Organisationsentwicklung. Staatlich ungeprüft, abgesehen von den Fahrerlaubnissen zu Land und zu Wasser. Vom Leben mit vielen Wassern gewaschen und am liebsten auf eigenem Kiel unterwegs.
Motto: Gedanken werden Worte, werden Taten!
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