Abgründe der Menschheitsgeschichte - Teil 1/3
Vorwort
Liebe Leser,
so gern und aufrichtig Ich meinen Blick fokussiere, auf die Leichtigkeit, auf die Schönheit und die Kunst, mich treiben lasse von den Auslenkungen des Humors, von Spaß und Intimität, den Sonnenseiten des Lebens, so muss Ich an mir feststellen, dass es mir angesichts der Umstände in denen die menschliche Gemeinschaft unserer Bundesrepublik sich befindet, immer schwerer fällt diesen inneren Frieden tatsächlich mit der dazu notwendigen Ruhe zuzulassen und wirklich erleben zu können.
Zu viele Themen und Themenkomplexe finden scheinbar nicht mehr den zwingend erforderlichen Raum der konstruktiven Debatte, der zu einer Verbesserung der Lebensumstände von Millionen Menschen welt- und deutschlandweit angemessen und notwendig wäre.
In den reichweitenstärksten Ablegern der Medienlandschaft wird allzu oft ein Bild der Hoffnungslosigkeit gezeichnet, was angesichts der tatsächlichen Problemstellungen und ihrer teils verworrenen Ursprünge und dramatischen Zuspitzung in den letzten Jahren auch wohl begründet ist. Nur Lösungen und entschlossenes Handeln werden dadurch zunehmend verunmöglicht. Wir stehen uns in unserem Innersten dadurch selbst im Weg.
Diesem Pessimismus stelle Ich mich nicht etwa aus Naivität oder Geltungsdrang entgegen, sondern weil Ich an der Realität meines eigenen Erlebens feststelle, dass er einen krank und wütend macht. Die Luft abschnürt, wo Worte die gesagt werden müssten ersticken, noch bevor sie ihren Weg dorthin finden, wo sie gehört werden müssen.
Um eine lebenswerte, tragfähige Perspektive für die Zukunft entwickeln zu können, ja, um wirklich wieder das erhebende Gefühl aufkeimender Hoffnung -nicht bloß für mich selbst- sondern auch Ihnen, lieber Leser, liebe Leserin, spür- und denkbar zu machen, lade Ich sie mit diesem Teil 1 von 3 meiner Artikelserie “Massenvernichtungswaffe KI - Abgründe der Menschheitsgeschichte“ dazu ein, mich auf eine Gedankenreise zu begleiten, bei der wir uns gemeinsam den grausamsten und verachtenswertesten Anwendungen des menschlichen Ideenreichtums stellen werden.
Wir werden dabei folgende Etappenziele auf unserer Route passieren:
Teil 1 - Nuklearwaffen & chemische Kampfstoffe
Teil 2 - Biologische Kriegsführung & Konventionelle Waffen
Teil 3 - Informationskrieg & KI-gestützte Waffensysteme
am Ende dieser Artikelreihe erwartet uns eine atemberaubende Aussicht in den bedrückend finsteren Abgrund menschlicher Zivilisationsgeschichte.
“ Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehen, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein. “\~Friedrich Nietzsche
Doch lassen wir uns das Herz davon nicht schwer werden!
Halten wir gemeinsam dem Blick stand, den das schwarze Auge des Abgrunds uns zurückwirft und kehren wir die Wirkung um. Denn:
Wissen ist Macht.
Und nicht-Wissen ist Ohnmacht.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erholsame Woche. Nutzen sie ihre Lebenszeit weise und gütig in ihrem Sinne und im Sinne ihrer Liebsten und wenden sie sich immer einmal öfter der Ruhe und der Besinnung zu, als dem inneren Aufruhr. Lassen Sie sich nicht von der Gewalt anstecken.
Bleibt friedlich.
euer Timogenes
Autor: Timogenes*. Dieser Beitrag wurde mit dem Pareto-Client geschrieben. Sie finden alle Texte der Friedenstaube und weitere Texte zum Thema Frieden hier.* Die neuesten Pareto-Artikel finden Sie auch in unserem Telegram-Kanal.
Kapitel 1 - Nuklearwaffen
Wenn man von “Massenvernichtungswaffen” spricht, so fällt einem sofort das prominenteste Beispiel dieser Waffenkategorie ein: Nuklearwaffen. Es existieren im wesentlichen zwei unterschiedliche Varianten, die sich in ihrer technischen Ausführung zwar teilweise drastisch unterscheiden, beim militärischen Einsatz jedoch dasselbe bewirken: Unvorstellbare Zerstörung und Verstrahlung. Man unterscheidet Kernspaltungs- und/oder Kernfusions-Bomben. Es existieren auch konventionelle Ableger in Form von Urankern-Geschossen oder sogenannten ‘schmutzigen Bomben’, doch diese nutzen nicht die komplexen Verfahren, die zur Entfesselung einer thermonuklearen Reaktion erforderlich sind.
Systeme, die sich die physikalischen Eigenschaften von Atomen zu Nutze machen, um eine unkontrollierte Kettenreaktion in Gang zu setzen. Durch Spaltung von Atomkernen oder deren Verschmelzung werden beispiellose Explosionen herbeigeführt, die in ihrer Wirkung am ehesten mit Naturgewalten verglichen werden können. Mit herkömmlichen “Bomben” oder “Sprengköpfen” haben sie nur oberflächlich etwas gemeinsam: Nämlich die Trägersysteme, mit deren Hilfe diese Massenvernichtungswaffen ins Ziel gesteuert und transportiert werden.
Was wie eine herkömmliche Bombe mit vielleicht einigen hundert, oder tausenden TNT-Einheiten Sprengkraft aussieht, ist in Wirklichkeit ein komplexes System, welches ganze Nationen und Städte vernichten und auf Jahrzehnte für Menschen, Tiere und Pflanzen unbewohnbar machen kann. In unscheinbaren Metallgehäusen schlummert still und heimlich viel mehr, als die menschliche Vorstellungskraft erfassen kann.
Diese Kräfte wurden in zahlreichen praktischen Tests bereits erprobt und die Folgen einer solchen Nuklearexplosion in bewohntem Gebiet erlitt die japanische Bevölkerung sogar gleich zweimal. Das erste mal am 6.August 1945 über der Stadt Hiroshima und drei Tage später am 9.August 1945 über der Stadt Nagasaki.
Der “Atompilz” ist ein weltberühmtes Motiv und die Bilder kennt jedes Kind. Wenn Ich Aufnahmen und Fotografien dieser Explosionen sehe, bekomme Ich noch heute jedes einzelne mal aufs Neue eine Gänsehaut. Der Anblick allein rührt mich zu Tränen. Nicht weil Ich besonders sensibel oder weich wäre. Sondern weil Ich von der wortlosen Macht dieses Motivs und dem was es bedeutet schockiert und verängstigt bin. Menschen können so etwas bauen. Menschen haben so etwas schon als Waffe gegeneinander eingesetzt. Hiroshima und Nagasaki sind sorgfältig dokumentiert worden. Diese Bilder vergisst man nicht. Das ist keine keine “ungerechtfertigte Emotionalisierung”.
Es ist stilles Erinnern.
So entsetzlich diese Bilder sind: Sie zeigen ganz nüchtern jene Mächte, die der Mensch mithilfe von Technologie imstande ist einzusetzen. Die Emotionen, welche bei der Betrachtung aufkommen, gehören allein demjenigen, der sie sich anschaut. Mich rühren diese Bilder zu Tränen. Das muss nicht bei jedem Menschen so sein. Wie man emotional mit einem Thema oder Menschen umgeht, ist eine individuelle Sache. Das hängt von unzähligen Faktoren wie Erfahrung, Einstellung, Stimmung und vielem weiteren mehr ab.
[1] [2] Bevor wir zum Hauptthema zurückkehren und die Multidimensionalität des Begriffs ‘Massenvernichtungswaffen’ weiter vertiefen um später den Bogen in die Gegenwart, bis zur Entdeckung der KI zu spannen, folgt ein Auszug von Leo Szilard aus dem Jahr 1960, über die jeder deutschsprachige Leser einmal nachdenken sollte:
Leo Szilard war der weltbekannte Physiker, der den ursprünglichen Brief an Roosevelt verfasste, den Einstein unterzeichnete und mit dem das Manhattan-Projekt initiiert wurde. Im Jahr 1960, kurz vor seinem Tod, sprach Szilard eine weitere offensichtliche Wahrheit aus:
“ Wenn die Deutschen an unserer Stelle Atombomben auf Städte abgeworfen hätten, hätten wir den Abwurf von Atombomben auf Städte als Kriegsverbrechen definiert, und wir hätten die Deutschen, die sich dieses Verbrechens schuldig gemacht haben, in Nürnberg zum Tode verurteilt und gehängt. “
Kapitel 2 - Chemische Kampfstoffe
In die Kategorie der Massenvernichtungswaffen fallen, neben sogenannten Kern- oder Nuklearwaffen, auch natürliche und synthetische chemische Verbindungen, die für den Einsatz als Waffe produziert, aufbereitet und mithilfe verschiedener Trägersysteme am Einsatzort ausgebracht werden. Ein besonders prominentes Beispiel, ist der Einsatz von Giftgas, die mit Abstand bekannteste Gattung chemischer Waffen. Es gibt jedoch enorm viele verschiedene Verwendungsmöglichkeiten und Stoffe, die ein Potenzial zur Nutzung als Waffe besitzen. z.B. Chlor(-Gas) oder Phosphor (Brandsätze).
Weil diese Substanzen in ihren Eigenschaften und Aggregatszuständen aber sehr variantenreich sind, fällt eine exakte Bestimmung ihrer Wirkweise sehr komplex aus und gestaltet sich als schwierig. Gas ist nicht gleich Gas und es existieren durchaus auch flüssige Verbindungen und feste Substanzen, die für den Gebrauch und die Anwendung in Waffensystemen in Frage kommen.
Die Übergänge zwischen diesen Stoffgruppen und ihrer Ausbringung durch Waffensysteme können sehr divers und inkonsistent sein und schwanken zwischen ‘sehr einfach’ und ‘extrem komplex’. Die Übergänge sind oft fließend und nicht eindeutig zu bestimmen und zu kategorisieren.
Eine Gemeinsamkeit die sie jedoch alle teilen, ist die, dass die wissenschaftliche und technische Erforschung von chemischen Verbindungen, also die Erforschung und Erprobung von Erkenntnissen der Chemie, zu ihrer Entwicklung und für ihren zielgerichteten Einsatz als Waffe zwingend erforderlich ist.
Daher ist es auch wenig verwunderlich, dass viele chemische Verbindungen, die im Laufe der Menschheitsgeschichte zum Einsatz als Waffe umfunktioniert wurden, ihren Ursprung im zivilen und industriellen Bereich haben.
Viele der massivsten und zugleich bekanntesten Einsätze chemischer Kampfstoffe erfolgte jeweils im ersten und zweiten Weltkrieg durch die Streitkräfte der beteiligten europäischen Nationen. Besonders das deutsche Heer und die französische Armee bekriegten sich während der Kampfhandlungen des ersten Weltkriegs mit zahlreichen experimentellen Kampfmitteln unerbittlich gegenseitig. Traurige Berühmtheit erlangte dabei die Schlacht von Verdun, die im deutschen Sprachgebrauch auch als “die Hölle von Verdun” bezeichnet wird. Dort kam die gesamte Bandbreite aus den Waffenarsenalen beider Kriegsparteien zur Anwendung.
Es muss erwähnt werden, dass es auch bei zahlreichen anderen Kampfeinsätzen durch Militärs auf dem gesamten Globus immer wieder zu Anwendungen kam. Die Größenordnung und Wirkung dieser Einsätze unterscheiden sich zum Teil erheblich und aufgrund dieses Variantenreichtums ist es sehr zeitintensiv, die einzelnen Einsätze und angewendeten Substanzen exakt und detailliert einzuordnen und zu bewerten. Darum betrachten wir hier nur eine Auswahl dokumentierter Beispiele der Anwendung chemischer Waffen.
Als besonders verheerend im Bezug auf die Zahl der Todesopfer erwiesen sich die während des zweiten Weltkriegs erfolgten amerikanischen Luftangriffe auf Tokyo mit Brandbomben. Die traditionellen Holzhäuser der japanischen Bevölkerung erwiesen sich dabei als besonders anfällig für diese Waffengattung und die massiven Bombardements mit diesen Kampfstoffen legte die historisch gewachsene Stadt in Schutt und Asche und die Feuersbrunst tötete unmittelbar sogar mehr Menschen, als der Einsatz der Atomwaffen. Die Schadwirkung der radioaktiven Strahlung und Kontamination ist nur sehr schwierig bis unmöglich methodisch nachzuvollziehen. Die Auswirkungen der Brände in Tokyo in Folge der (Brand-)Bombardierung sind hingegen sehr eindrücklich dokumentiert:
Ein weiteres prominentes Beispiel für den massiven Einsatz chemischer Kampfstoffe ist der Vietnamkrieg von etwa 1955 bis 1975.
Hier setzten die US-Streitkräfte massiv Napalm und Brandbomben ein und versprühten ein hochpotentes Entlaubungsmittel namens ‘Agent Orange’, welches sich wenig überraschend nicht bloß für Bäume und Pflanzen als hochgiftig erwies, sondern auch Tieren und Menschen massive Schäden zufügte und das gesamte Ökosystem und die Umwelt Vietnams langfristig verseucht hat. Bis heute führen die Rückstände dieser chemischen Waffen zu schweren Missbildungen von Neugeborenen und Kindern.
Die Begleiterscheinungen, Spätfolgen, Krankheits- und Todesfälle resultierend aus diesen Einsätzen chemischer Waffen gegen die Bevölkerung und Umwelt Vietnams werden bis heute teilweise nicht als solche anerkannt. Die ‘lückenhafte’ Beweislage aufgrund der komplexen Wechselwirkungen und thematischen Überlappung mit vielen verschiedenen Wissenschaftsbereichen und Fachgebieten, erlaubt es bis heute, dass Prinzip der ‘glaubwürdigen Abstreitbarkeit’ geltend zu machen. Ein Beispiel für dieses Vorgehen liefert die deutschsprachige Wikipedia:
“ Während geschädigte ehemalige US-Soldaten nach gerichtlichen Auseinandersetzungen von den damaligen Herstellerfirmen finanziell entschädigt wurden, erhielten vietnamesische Opfer bis heute keine Entschädigung. Eine entsprechende Sammelklage in den USA wurde 2005 abgewiesen, da der Einsatz von Agent Orange „keine chemische Kriegsführung“ und deshalb kein Verstoß gegen internationales Recht gewesen sei.[3][4] “
Nachwort
Ich werde keinerlei moralische Bewertung dieser Einsätze und der daran beteiligten Menschen unternehmen. Ich werde auch die Zahl der Toten nicht auflisten. Sämtliche Informationen in diesem Artikel stammen aus öffentlich zugänglichen Quellen. Das Bildmaterial stammt von Wikipedia unter der verlinkten Lizenz Eine Nachbearbeitung der Bilder fand nicht statt. Sie wurden lediglich formatiert und die Untertitel wahrheitsgemäß übersetzt und verfasst. [1] [2] [3] [4]
https://eine-million-stimmen-fuer-den-frieden.de/
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